Was ist MCS?  Eine kleine Information über diese relativ unbekannte Erkrankung.

>>> Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes und des Robert-Koch-Institutes kommt zu dem Ergebnis, dass es sich um besonders schwer erkrankte Patienten handelt. Der Schweregrad dieser Krankheit wird nur von wenigen uns bekannten Krankheiten übertroffen +++ Ergebnisbericht der Teil-Studie zur "Sensibilisierung des Olfaktorisch-limbischen Systems" bei potentiellen MCS-Patienten ist abrufbar unter: http://news.dgmcs.de +++ Es geht dabei nicht um einfache Geruchsempfindlichkeit, sondern einen chronischen Zustand einer Sensibilität, welcher mit triggerabhängigen multiplen Organreaktionen verbunden ist. +++ "Vegetative Ataxie: Das dritte Syndrom zeigt -bei relativer Beschwerdearmut im Ruhezustand- überschießende Reaktionen unter Belastung, verbunden mit Stimmungsschwankungen, Belastungsschwindel, vorzeitiger Ermüdbarkeit und Leistungsabfall, mit heftigen Kopfschmerzen, Überempfindlichkeit auf äußere Reize, wie Hitze, Lärm, Wetterwechsel, Biozide, Rauchen, Lösungsmittel aller Art. Die nicht selten anzutreffende Differenz zwischen unauffälligem vegetativen Befund bei der üblichen Untersuchung und den anamnestischen Beschwerden läßt sich aus dieser unter Belastung manifest werdenden Störung erklären. Man findet sie gehäuft nach akuten und chronischen Hirnstammschäden, besonders nach toxischen oder adversen physikalischen Einwirkungen" (W.Birkmayer, Klinische Pathologie des vegetativen Nervensystems, 1976 - W. Blumenthal - G. Schwinger) <<<

Nach den Krankheitsdefinitionen der internationalen Literatur und den Vorgaben des Internationalen Programms für Chemikaliensicherheit der WHO (IPCS), handelt es sich bei der MCS um eine chronische Hypersensibilität auf inhalativ aufgenommene Chemikalien in sehr niedriger Dosis unter Ausschluss anderer Ursachen Chemischer Sensibilität.

Bei den Patienten treten - triggerabhängig - multiple Organreaktionen (Befindlichkeitsstörungen bis zu lebensgefährlichen Zuständen) auf und es finden sich aufgrund der Erfahrungen der DGMCS in Zusammenarbeit mit einer nuklearmed. Forschungseinrichtung bei 9 von 10 dieser Patienten multiple diffus abgegrenzte herdförmige Schädigungen des Gehirns. Auch bei den geruchsempfindlichen MCS-Betroffenen ist eine individuell ausgeprägte Art der Empfindlichkeit mit med.-wissensch. Methoden objektivierbar.

Die MCS-Symptome sind sehr vielfältig. Sie können einzeln oder aber in Kombination auftreten. Es können Teile oder auch alle Organsysteme betroffen sein, meist sind mehrere gleichzeitig betroffen. Typische Kennzeichen der MCS sind z.B. folgende Störungen/Erkrankungen:

 

(aus: http://www.chemiekrank-mcs.de/umwelt/mcs.html)

Die Ursachen und auch die Anzeichen einer Multiplen Chemikaliensensibilität können von Fall zu Fall verschieden sein. Charakteristisch ist, dass die Reaktionen auf die Umweltstoffe aufgrund der Hypersensibilisierung der Betroffenen meist sofort erfolgen, also nach wenigen Sekunden oder Minuten.

Noch immer wird die MCS - aufgrund von mit Qualitätsmängeln behafteten Veröffentlichungen - als Erkrankung psychischer oder psychiatrischer Ätiologie beschrieben. Dieser Art Chemischer Empfindlichkeiten gehörten jedoch nach dem klaren Wortlaut der Entscheidung des IPCS gerade nicht zur MCS, so der Vorsitzende der DGMCS, Heinz A. Guth.

Noch immer würden die schwer MCS-kranken Menschen systematisch schikaniert und man belastet sie vermeidbar bzw. unnötig mit den symptomauslösenden gasförmigen oder staubgebundenen Triggerchemikalien. Dies stellt jedoch nicht nur bei organisch bedingten Sensibilitäten wie der MCS, sondern auch bei anderen - psychischen - Erkrankungen eine Körperverletzung dar, denn wenn der pathologische Zustand durch eine Handlung eines Dritten gesteigert und dadurch das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigt wird (einfache Körperverletzung, der Versuch ist strafbar).

Die zuständige Bundesoberbehörde, das Umweltbundesamt (UBA), hat gemeinsam mit dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz (BgVV) bereits 1996 in einer Pressemitteilung ausdrücklich darauf hingewiesen, dass derzeit keine Heilung dieser Krankheit MCS möglich sei. Den Betroffenen werden so genannte „Vermeidungsstrategien" angeraten und diese dürften nicht zu einer sozialen Isolation führen. Das UBA hat der DGMCS in einer schriftlichen Auskunft bestätigt, dass diese Empfehlung weiterhin Gültigkeit habe.

Die Gültigkeit dieser Aussage besteht bis zum heutigen Tage. Juli 2003

DGMCS  =  Deutsche Gesellschaft Multiple-Chemical-Sensitivity e.V.

UBA  = Umwelt Bundes Amt

BgVV > Nachfolger = BfR Bundesinstitut für Risikobewertung

IPCS = International Chemical Safety Cards